Begegnungsabend mit Asylbewerbern
Rottenburg. Die Katholische Pfarrgemeinde und die Evangelische Kirchengemeinde hatten am Mittwoch, 26.11. zu einem Begegnungsabend mit den Asylbewerbern ins Pfarrheim St. Georg eingeladen.
Der Abend wurde mit einem Lied der Asylbewerber aus dem Kongo in ihrer Muttersprache Lingala eröffnet. Pfarrer Josef Pöschl begrüßte alle Besucher im Pfarrsaal und zeigte sich erfreut, dass so viele gekommen waren. Er übergab dann gleich das Wort an Elisabeth Gehrsitz von der Caritas Landshut. Sie ist Asylsozialberaterin und erklärte zunächst einige Begriffe zum Thema Asyl. Sie berichtete, dass ca. 52 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind. Ein Großteil davon kommt nicht nach Europa sondern wird von Nachbarländern der aktuellen Krisengebiete aufgenommen, also von Ländern, die selbst Hilfe bräuchten. Viele Flüchtlinge erreichen ihr Ziel nicht, viele sterben auf dem Fluchtweg, andere erreichen nicht das eigentliche „Zielland“ sondern werden in anderen Ländern aufgegriffen und festgehalten. Sie ging dann auf den Ablauf des Asylverfahrens in Deutschland ein und erklärte unterschiedliche Begriffe wie z.B. Aufenthaltsgestattung, Duldung und Aufenthaltstitel. Weiter informierte sie über die Bedingungen zur Erteilung einer Arbeitserlaubnis sowie die soziale und medizinische Versorgung der Asylbewerber.
Georg Fuchs von der Stadtverwaltung erzählte dann, wie das ganze in Rottenburg vor Ort umgesetzt wird. Er wies darauf hin, dass die Asylbewerber aus unterschiedlichen Ländern mit zum Teil großen Entfernungen kommen und deshalb auch unterschiedliche kulturelle Wurzeln haben. Da sich immer zwei oder drei Menschen einen Raum teilen müssen und auch in Ungewissheit über die Dauer des Asylverfahrens leben, komme es zwangsläufig zu Spannungen. Dennoch sei die Situation in Rottenburg zufriedenstellend. Zurzeit läuft für die im September neu Angekommenen ein Deutschkurs, der nach Aussage der Kursleiterin Jutta Meyer unterschiedlich angenommen wird. Frau Meyer bat die Rottenburger, mit den Asylbewerbern Hochdeutsch zu sprechen und möglichst einfache Sätze zu bilden – Bayerisch würden sie halt nicht verstehen.
Ein Asylberwerber aus Tansania erzählte ein wenig von seinem Land: es sei ein sehr schönes Land mit vielen verschiedenen Tieren und Resourcen, es kämen viele Touristen nach Tansania. Gleichzeitig gibt es aber zwischen den 24 Stämmen des Landes große Spannungen und politische Probleme. Aus diesem Grund musste er sein Land verlassen.
Die Kolpingfamilie hatte dann noch eine Überraschung für die Asylbewerber dabei: Sie schenken ihnen einen Kickerkasten und hatten symbolisch dafür die Kickerfiguren dabei. Pfarrer Pöschl übergab an die Referenten des Abends noch kleine Geschenke und verteilte an die Asylbewerber ein paar Süßigkeiten. Anschließend konnten die Besucher noch die Speisen probieren, die die Asylbewerber aus dem Senegal und aus Nigeria für diesen Abend vorbereitet hatten.